Seit Amtsantritt von Präsident Museveni im Jahr 1986 kann Uganda ein durchweg positives Wirtschaftswachstum verzeichnen. Mit durchschnittlich 6,3% übersteigt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) jährlich die durchschnittlichen Wachstumsraten Sub-Sahara-Afrikas (Weltbank). Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums von rd. 3,25% pro Jahr halten sich die positiven Effekte jedoch in Grenzen.
In Uganda dominiert der Agrarsektor. Rund 81% der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (Weltbank, Stand 2010). Für den Eigenbedarf werden Kochbananen, Maniok, Bataten, Mais, Hirse und Kartoffeln angebaut; für den Export hauptsächlich Vanille, Tee, Kaffee, Baumwolle und Tabak. Jedoch zeichnet sich der Agrarsektor durch geringe Produktivität aus und nur 50% der landwirtschaftlichen Produktion gelangt zum Verkauf auf den Markt. Hinzu kommt, dass die landwirtschaftliche Produktion Wetterbedingungen unterworfen und der Exportanteil von internationalen Marktpreisen abhängig ist, die großen Schwankungen unterlegen sind; beides begünstigt hohe Ausschläge in den Wirtschaftswachstumsraten. Neben der Landwirtschaft sind u.a. Forstwirtschaft, Binnenfischerei, Tabakverarbeitung, Textil- und Nahrungsmittelindustrie von wirtschaftlicher Bedeutung.
Zwischen 1990 - 2004 sank der Anteil der Landwirtschaft am BIP ständig, während die Anteile der Industrie- und Dienstleistungssektoren stieg. Dies ist ein typischer Verlauf in Entwicklungsländern. Seit 2004 jedoch bleiben die Beiträge dieser drei Sektoren an der Wirtschaftsleistung stabil.
Innerhalb des Dienstleistungssektors dominieren Finanzdienstleistungen, Transport, Kommunikation sowie öffentliche Verwaltung und Verteidigung. Zweitwichtigster Devisenbringer hinter dem Agrarsektor ist der Tourismus.
Uganda nutzt die positiven Wirtschaftsdaten für Investitionen, hauptsächlich in die Infrastruktur. Doch sind 20% des BIP zu gering für ein Land, das stabile Wachstumsraten dringend benötigt, um mit dem rapiden Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Die Investitionsraten übersteigen die Haushaltsersparnisse. Die Lücke wird durch ausländische Direktinvestitionen und Entwicklungsgelder geschlossen, wobei der Anteil der Entwicklungsgelder deutlich gesunken ist, da die Geberländer aufgrund von Korruptionsskandalen in Uganda ihre Zahlungen teilweise oder ganz ausgesetzt haben.
Noch immer zählt Uganda zu den ärmsten Ländern der Welt mit 1.345 US$ BIP pro Kopf Kaufkraftparität (Weltbank, Stand 2011) und liegt damit unterhalb des Durchschnitts von Sub-Sahara Afrika. (Zum Vergleich: In Deutschland liegt das BIP pro Kopf bei 32.330 US$ gemessen in Kaufkraft.)
Die Inflationsrate lag im Jahr 2007 bei 6%; gipfelte in 2009 bei 15% und verzeichnet seitdem einen Rückgang auf 10% in 2010 und 5% in 2011 (Weltbank).
Da Europa einer der wichtigsten Handelspartner Ugandas ist, blieb es von den Auswirkungen der Finanzkrise nicht verschont. Durch Verstärkung der Handelsbeziehungen mit seinen Nachbarländern konnte Uganda einiges wieder auffangen. Jedoch führt Ugandas Handelsdefizit zu weiteren Budgetrestriktionen.
Große Erwartungen wecken Ölfunde am Albertsee. Es bleibt abzuwarten, ob die Gewinne aus dem Ölgeschäft positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft haben und zu einer Armutsreduzierung beitragen.